Am 19. April starten die Grüne Liga Berlin e.V. und Spreequell wieder die Mitmach-Aktion „Rettet unsere Bäume“. Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr sollen auch 2022 Berliner Stadtbäume durch Bewässerung von Bürger*innen unterstützt werden. Mit großem Engagement nahmen im vergangenen Jahr zahlreiche Einzelpersonen, Familien, Bürogemeinschaften und Gießgruppen an der Aktion teil. Die Grüne Liga Berlin und Spreequell teilen deshalb auch 2022 kostenlose Gießpakete, bestehend aus Gießsäcken und Gießkannen, an Bürger*innen aus.
Wer das Wetter 2022 beobachtet, merkt, dass es auch in diesem Jahr wieder sehr trocken ist. Der März war der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Hitzeperioden nehmen zu, zum Leid der Stadtbäume. Die Stadt Berlin und die für die Bewässerung zuständigen Bezirksämter rufen die Bevölkerung zur Mithilfe auf. “Oft fehlt es den Berliner*innen nicht an der Motivation den Bäumen zu helfen, sondern es hapert an der praktischen Umsetzung“, sagt Lena Assmann, Stadtgrün-Expertin des Grüne Liga Berlin e.V. Deshalb unterstützt die Mitmach-Aktion von Grüne Liga Berlin e.V. und Spreequell die Berliner*innen dabei, leidgeprüften Stadtbäumen zu helfen. Junge bis mittelalte Stadtbäume mit einem Standalter von etwa vier bis 40 Jahren haben einen besonders hohen Wasserbedarf. Sie erreichen mit ihren Wurzeln das Grundwasser noch nicht, werden aber meistens nur die ersten drei Jahre nach der Pflanzung regelmäßig mit Wasser versorgt. Bleiben die Niederschläge aus, wie so oft in den letzten Jahren, drohen Trockenschäden bis hin zum Verlust des Baumes. Pro Jahr verliert Berlin etwa 1100 Stadtbäume – die Tendenz ist durch die zunehmenden Dürren und andere Extremwettereignisse wie Stürme steigend, und nachgepflanzt wird deutlich weniger. Dabei leiden die Berliner Bäume nicht nur selbst unter dem sich ändernden Klima, sondern sind auch für das Stadtklima von großer Bedeutung.
Wer einem oder mehreren Bäumen helfen möchte, bekommt je nach Baumumfang das passende Gießpaket zugeschickt. Der Gießsack hilft dabei, dass das Wasser dort ankommt, wo es gebraucht wird. Er wird mit 60 Litern Wasser befüllt, dass dann langsam in der Erde versickert. Das macht das richtige Gießen etwas leichter. „Denn das ist gar nicht so einfach. Die gut gemeinte tägliche Gießkanne für den Baum vor der Haustür ist oft nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein und es ist wichtig, dass das Wasser bis in tiefere Erdschichten versickert“, erklärt Lena Assmann. Um die Bedürftigkeit eines Baumes zu ermitteln und zu erfahren, ob der ausgesuchte Baum schon gegossen wird, arbeitet die Aktion „Rettet unsere Bäume“ mit der open-source Plattform GiessdenKiez.de vom CityLab Berlin zusammen, in der fast alle Berliner Straßenbäume verzeichnet sind. Eine Möglichkeit Gießwasser zu besorgen sind die 2.000 öffentlichen Wasserpumpen, die ebenfalls auf GiessdenKiez verzeichnet sind. Alternativ kann gesammeltes Regenwasser, aber auch Trinkwasser aus dem Wasserhahn genommen werden.
Wer an der Aktion teilnehmen möchte, kann sich ab dem 19. April über die Aktionswebsite www.rettetunserebaeume.de anmelden. Dort wird auch erklärt, wie man ein Gießpaket erhalten kann und wie Stadtbäume sinnvoll bewässert werden. |