Außerschulische Jugendarbeit von KJP-Kürzungen bedroht – Pressemitteilung

Ortsgruppen der Pfadfinder*innen des Verbands Christlicher Pfadfinder*innen (VCP) e. V. zeigen an rund 70 Standorten das Potenzial der Jugendarbeit bei bundesweitem Tag der offenen Tür. Die Bundesregierung sieht im aktuellen Haushaltsentwurf eine Kürzung der Mittel für die Kinder- und Jugendarbeit von etwa 19% vor – der VCP hält das für nicht tragbar. 

Der Verband Christlicher Pfadfinder*innen (VCP) e. V. richtet vom 22. bis 24. September 2023 einen Tag des Offenen Zeltes, den PfadiTag aus. Unter dem Motto „…und du machst den Unterschied“ organisieren Stämme (Ortsgruppen) bundesweit individuelle Aktionen, von Großspielen über Singerunden bis hin zu Ganztagesprogrammen, an denen jede*r teilnehmen kann. 

„Wir wollen durch den PfadiTag und darüber hinaus in Deutschland und innerhalb des VCP noch viel mehr Menschen und vor allem noch mehr Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben Pfadfinden kennen zu lernen und erfahrbar zu machen“, so Kilian „Stibu“ Frank vom Organisationsteam PfadiTag. 

Was ist Pfadfinden? 

Beim Pfadfinden lernen und erleben Kinder und Jugendliche mehr Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein, Partizipation und gelebte Demokratie, ein friedliches Miteinander, einen sorgsamen Umgang mit der Natur sowie den Verzicht auf Smartphone, Laptop und Co. Weltweit ist Pfadfinden die größte Jugendbewegung. Über 54 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis ins hohe Alter erleben durchs Pfadfinden Gemeinschaft und internationale Begegnungen. 

Ilka Essig, Ehrenamtliche Referentin der VCP-Bundesleitung und UN-Jugenddelegierte: 

„Gerade die Demokratieförderung ist in Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung und zunehmenden Radikalisierungen eines der wertvollsten ‚Güter‘ non-formaler Bildung, wie wir sie als Pfadfinder*innen seit über 100 Jahren erfolgreich betreiben.“ 

Die Politik schränkt Arbeit der Pfadfinder*innen massiv ein 

„Der Kinder- und Jugendplan (KJP, Einzelplan 1702) dient zur Erhaltung und Förderung unserer Arbeit als zentrales Förderinstrument des Bundes. Seine seit Jahren nicht bedarfsgerechte Ausstattung schränkt unsere Leistungsfähigkeit massiv ein: Es fällt uns immer schwerer, unserer gesellschaftlichen Aufgabe nachzukommen,“ so Ilka Essig. 

Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien auf eine bedarfsgerechte Ausstattung verständigt. Allerdings sieht der Kabinettsentwurf der Bundesregierung das Gegenteil vor: Der KJP soll um 44,6 Millionen Euro (18,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr auf ein Vor-Corona-Niveau heruntergesetzt werden. Doch jeder Euro zahlt sich vielfach aus: Junge Menschen erleben früh demokratische Werte, lernen was es bedeutet Teil einer Gesellschaft zu sein und führen ihr Ehrenamt oft lebenslang fort.

„Die Arbeit, die von tausenden jungen Menschen tagtäglich bundesweit für hunderttausende Kinder und Jugendliche geleistet wird, ist unschätzbar wertvoll! Wir sind relevanter und prägender Teil non-formaler Bildungsangebote in Deutschland. Damit tragen wir dazu bei Demokratieerziehung und Partizipation junger Menschen am Leben zu erhalten. Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, nicht an der falschen Stelle zu sparen.“

Ilka Essig, Ehrenamtliche Referentin der VCP-Bundesleitung und UN-Jugenddelegierte 

Hintergrund 

Der Verband Christlicher Pfadfinder*innen (VCP) e.V. gehört mit seinen über 20.000 Mitgliedern zu den fünf anerkannten Pfadfinder*innen-Verbänden in Deutschland. Gesellschaftliche Verantwortung, Demokratiefähigkeit, Internationalität, ökologisches Bewusstsein, christliche Orientierung, Barrierefreiheit, inklusives Denken und natürlich Freude am Abenteuer sind Schwerpunkte der Arbeit im VCP. 

Damit steht der Verband angesichts der Herausforderungen der Zeit, vor allem den Folgen des Klimawandels und der zunehmenden Radikalisierung innerhalb der Gesellschaft an einer zentralen Schnittstelle zwischen Politik und Kindern und Jugendlichen. 

Bei Fragen: Kilian „Stibu“ Frank 0160-5278045 kilian.frank@vcp.de 

Johanna Mixsa 0176-62462707 johanna.mixsa@vcp.de 

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