Bericht Waldcamp der Uckamerka – von Roesels Beißschrecke und vom Großen Abendsegler

Fünf Tage im Wald sollten es werden, zumindest wenn nicht Heimweh oder eine Sommergrippe einen Strich durch die Rechnung machten. Dank tollem Programm und sehr guter Vorplanung war die einhellige Meinung im Blitzlicht innerhalb des Abschiedskreises (mit Anfassen!) – „Eigentlich gab es keine Highlights, denn alles war toll!“. Selbst Zeckenbisse und Mückenstiche waren vergessen…

Ein Never-Ending-Highlight also – Programm, Essen, Tschai an jedem Abend, Feuer immerzu, Wetter, Singerunden, Andachten und Morgenrunden – alles passend für unsere diesjährigen Teilnehmer*innen am Waldcamp auf dem Jagdplatz Buchholz. Naja, der Eine und auch die Andere moserten schon ab und an mal herum, aber Langeweile kam selbst in der Freizeit nie auf. Es gab Speckstein zu bearbeiten, viel Haselholz zum Schnitzen, ein Hängesitz an einem 5m langen Seil an der großen Eiche. Am Ende wurde dann die Zeit eher knapp, um ausreichend WERWOLF zu spielen. Für Viele neu im Programm – das im Landesverband überaus geschätzte und oft praktizierte Zerr- und Schubsspiel (na macht es klick?) – umgangssprachlich auch P o l e n s p i e l genannt. Bei den Kindern und Jugendlichen nicht wegzudenken am Ende, für die Leiter*innen eher verzichtbar. Glücklicherweise gingen die einzelnen Spielrunden ohne größere Blessuren aus, ein paar Tränen waren dennoch zu trocknen. Wenn jemand einen Tipp für die Ausbildung zum Schiedsrichter hat, dann bitte Kontaktaufnahme an den Autor des Beitrages. Jedenfalls wäre ein Videobeweis (VR) wie bei den Olymischen Spielen immer mal angebracht gewesen!

Der BUNTE ABEND – jedes Zelt und Special Guests lieferten je einen Programmpunkt, Moderator Orlando de la Buchholz führte durch das Programm – war am letzten Abend dann wirklich der Kracher. Es wurde sehr viel gelacht und sich heiser geschrien, Lachtränen weggewischt und die Hände rot vor lauter Applaus im Wasser gekühlt. Von Topfschlagen und Gedichten über Sketchaufführungen hin zu Akrobatik war eigentlich jedes Unterhaltungsgenre dabei. Dabei war die Lagerleitung anfangs noch skeptisch gewesen, ob die Kinder und Jugendlichen die Planung und Umsetzung so eigenverantwortlich hinbekommen würden. Aber siehe da, bei den Unsicheren ein wenig Hilfe und schon wurde es einer der besten BA in den letzten Jahren zwischen Oder und Havel, Müritz und Spreewald.

Ach ja, von Roesels Beißschrecke und vom Großen Abendsegler soll ja noch berichtet werden. Natürlich gab es Workshoprunden und eine Abendwanderung. Hier lernten wir dann neue Bewohner*innen des Waldes kennen. Dank Förster Jens, der den Stadtwald Prenzlau managed, lernten wir im Wald und auf der Waldwiese spannende Tiere kennen. Heupferde (zwei flogen jeweils ca. 30 Meter und sahen dann wie kleine Feen aus) und Beißschrecken, die gern vom Kranichen gefressen werden – Federn konnten als Beweis sicher gestellt werden und die Täter überführen. Der prächtige Perlmutterfalter und die Zebraspinne, der wir einige kleine Heuschrecken ins Netz trieben, werden uns in Erinnerung bleiben. Außerdem die Hinterlassenschaften des Buchdruckers – Hyroglyphen als Fraßgang im Kambium der Rinde von Tannen – der natürlich auch einfach Borkenkäfer genannt wird. Ganz in der Nähe des Jagdplatzes musste wegen seiner Wenigkeit die größte Tanne im Wald gefällt werden, mit 42 Meter Höhe ein Baumriese im Wald. Aus seinem Holz werden nun überdimensionale Tische auf dem Jagdplatz entstehen, sicher toll anzusehen. Den Abendsegler konnten wir immer in den Abendstunden beobachten, herrlich.

Viele Erinnerungen und Gedanken konnten in einem TAGEBUCH festghalten, Psalme und Rezepte eingeklebt und neue Spiele und Freunde eingeschrieben werden. Eine tolle Idee! Vielen Dank an das großartige Team, auch wenn es am Ende dann gar nicht vollständig war – alle haben eine tollen Job gemacht! Weiter so!!! Das war Pfadfinden, trotz Rollkoffern und Plastikzelten!

P.S.: Spirtuell war das Lager außerdem gespickt mit tollen Einfällen, zu Tränen gerührt war ich (Nehmt Abschied Brüder konnte ich dann nur summen…), als ein Zwilligsmädchen mit Rosenöl unserer C-Verantwortlichen Rebekka ein Kreuz auf die Stirn malte, nachdem Rebekka allen Anderen (außer sich selbst) im Kreis den Reisesegen und ein „Gott begleite dich auf deinem Weg!“ oder „Gott behüt Dich!“ mitgegeben hatte… Wahnsinn… AMEN.

Fotos: JVB

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